Volleyballerinnen finden neue Heimat

Regionalliga Frauenmannschaft der DJK Don Bosco wechselt nach dem Aufstieg zur DJK Augsburg-Hochzoll und will sich dort längerfristig etablieren.
Von Andrea Bogenreuther
Die DJK Augsburg-Hochzoll hat ein Jahr nach der Insolvenz der weiblichen Bundesligamannschaft wieder ein hochlassiges Volleyball-Team in ihren Reihen. Die erste Frauenmannschaft der DJK Don Bosco aus dem Herrenbach, die im Mai überraschen den Aufstieg in die Regionalliga geschafft hat, wechselt geschlossen in den Hochzoller Nachbarverein, das Spielrecht wird ebenfalls übertragen.
"Der erste Schritt kam von der DJK Don Bosco, weil der Verein die kommende Spielzeit in der Regionalliga nicht stemmen kann", erklärt Hochzolls Volleyball-Abteilungsleiter Martin Doller die Hintergründe für den kollektiven Wechsel. Die Halle im Kirchengebäude von Don Bosco ist zu niedrig und die Strukturen für ein Speilbetrieb in Deutschland vierthöchster Liga fehlen ebenso wie die vom Verband vorgeschriebenen Schulkooperationen und die Nachwuchsförderung.
Die DJK Don Bosco müsste das erst alles aufbauen. Eine Herkulesaufgabe, die bis zum Saisonbeginn im September nicht zu stemmen wäre. So suchte der Verein aus dem Herrenbach das Gespräch mit den Hochzollern, mit denen man schon in der vergangen Saison gut zusammengearbeitet hatte. "Wir haben uns zusammengesetzt und mit der Mannschaft besprochen, ob Don Bosco den Aufwand schaffen kann. Aber schon allein wegen unserer zu kleinen Halle hätten wir Hochzoll sowieso gebraucht", beschreibt Don Boscos Trainer Peter Maiershofer die Gründe, die den Ausschlag zum Wechsel gaben. "Wenn eine bestimmete Anzahl Spielerinnen wechselt, wird auch das Spielrecht an den anderen Verein übertragen. Don Bosco war damit einverstanden und hat uns keine Steine in den Weg gelegt", schätzt der Trainer, dass man sich von beiden Seiten schnell und unproblematisch auf dies Lösung einigen konnte.
Und in Hochzoll ist man ja auch nicht unbekannt: Sowohl die Spielerinnen Andrea Greif und Sonja Auer als auch Trainer Peter Maiershofer waren früher schon bei den Hochzollern im Einsatz und kehren nun in ihre alte Heimat zurück. "Ich komme schon mit einem guten Gefühl", sagt Maershofer, "im Verein sind neue Leute da, mit denen mann gut zusammenarbeiten kann."
Mit einem Schlag hat die DJK Hochzoll damit wieder eine Mannschaft in Deutschlands höchster Amateurliga. "Wir freuen uns natürlich sehr, dass es geklappt hat. Für den Verein ist eine Regionalliga-Mannschaft ein Aushängeschild und zeigt, dass die DJK Augsburg-Hochzoll gut mit anderen Vereinen zusammenarbeiten kann, ohne dass diese sich ausgenutzt fühlen", betont Doller das entspannte nachbarschaftliche Verhältnis zwischen den beiden DJK-Vereinen.
Die Gespräche zwischen den Vorständen, den Abteilungsleitern und den Mannschaften seien problemlos gelaufen, bestätigt auch er. Man sei sich schnell einig gewesen, dass man das Hauptaugenmerk auf die Jugend und die Nachwuchsarbeit legen wolle, betont Doller.
Größerer Aufwand bei Training und Auswärtsfahrten
Auch Trainer Maiershofer sieht das so und will in der ersten Regionalliga-Saison vorwiegend auf jene Spielerinnen bauen, die den Aufstieg geschafft haben. "Momentan haben noch alle Spielerinnen Pause oder sind im Beachvolleyball-Einsatz. ERst danach werden wir uns neu sortieren. Mit Sicherheit werde ich auch Sochzoller Spielerinnen einbinde", so der Coach. Zumal ihm ein größerer Kader sinnvoll erscheint, da der Aufwand mit Training und Auswärtsfahrten in der Regionalliga höher sein werde als in der Bayernliga. Entsprechen zurückhalten ist Maiershofer mit der sportlichen Prognose für die nächste Saison: "Der Klassenerhalt sollte das Ziel sein. Denn wir wollen versuchen, Volleyball in Hochzoll nun langfristig zu etablieren."
Augsburger Allgemeine vom 31.05.2012
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